Stadtfeuerwehrverband Bremerhaven kritisiert Pläne zur Arbeitszeiterhöhung scharf
Der Bremer Senat plant, die Wochenarbeitszeit der Beamtinnen und Beamten um 1 Stunden zu erhöhen – ohne Lohnausgleich. Für die Feuerwehrleute in Bremerhaven, die schon heute am Limit arbeiten, ist das kaum zu fassen.
„Diese Entscheidung trifft uns mit voller Wucht. Unsere Kolleginnen und Kollegen stehen jeden Tag bereit – bei Unfällen, Bränden, medizinischen Notfällen. Sie geben alles. Und jetzt sollen sie noch mehr leisten, ohne auch nur einen Cent mehr zu bekommen? Das ist ein Schlag in die Magengrube“, sagt Malte Hoheisel, Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbands Bremerhaven.
Auch Jörn Hoffmann Vorstandmitglied und Feuerwehr-Stadtrat a. D., ist fassungslos:
„Wer sich das am grünen Tisch ausgedacht hat, war nie nachts bei einem Wohnungsbrand im 6. Stock dabei. Die Leute, die diesen Beruf ausüben, tun das mit Herzblut. Aber sie haben auch ein Recht auf faire Bedingungen – und darauf, dass man sie nicht immer wieder zur Kasse bittet, wenn in der Politik Geld fehlt.“
Hoffmann warnt: „Schon jetzt ist es schwer, qualifiziertes Personal für Feuerwehr und Rettungsdienst zu finden. Eine zusätzliche Arbeitsstunde pro Woche – ohne Anerkennung – machen den Beruf noch unattraktiver. Besonders bitter sei: In anderen Bundesländern gilt weiter die 48-Stunden-Woche. „Wer so mit seinen Leuten umgeht, braucht sich nicht zu wundern, wenn sie sich woanders umsehen.“
Malte Hoheisel bringt es auf den Punkt:
„Wir reden hier nicht über Schreibtischjobs. Wir reden über Menschen, die Leben retten – oft unter extremen Bedingungen. Wenn die Politik glaubt, man könne diesen Dienst einfach ausdehnen, ohne etwas zurückzugeben, dann ist das ein massiver Vertrauensbruch.“
Der Stadtfeuerwehrverband fordert den Bremer Senat auf, den Vorschlag zurückzuziehen – und endlich eine Politik zu machen, die die Realität der Einsatzkräfte ernst nimmt.
